Förderverein für die Erhaltung der Evangelischen Ostkirche in
Pfalzdorf e.V.
 

UNSER ANGEBOT ZUR RETTUNG DER PFALZDORFER WESTKIRCHE

„Die Westkirche – das sind doch nur tote Steine.“


Nein, diese Steine reden!


Bereits 1775 geweiht dokumentiert diese evangelische Kirche gemeinsam mit der 1779 geweihten Ostkirche eine bedeutende geschichtliche Marke der Pfälzer Siedler auf ihrem Weg, sich in Glaubensfragen durch staatliche Obrigkeit nicht mehr bestimmen und unterdrücken zu lassen und sich letztlich zu befreien. Diese ersten Siedler auf Pfalzdorfer Gebiet ließen Familien, Eigentum und Heimat zurück, um sich die Freiheit der eigenen Entscheidung zu erkämpfen. Dabei nahmen sie in Kauf, viele Jahre in Armut und Ungewissheit, mit Hungersnöten, Kälte und Zukunftsängsten, mit harter Arbeit und fragwürdigem Erfolg zu leben. Einzig ihr Glaube stärkte diese Menschen darin, den Aufbruch und einen Neuanfang zu wagen.


Schon bald nach der Ankunft auf der Gocher Heide und der Fertigstellung erster Wohnungen entstand bei den Pfälzer Siedlern der Wunsch, eine Kirche zu bauen. Sie brauchten ein Kirchengebäude, das ihnen Raum gab, Gottesdienste auch bei Taufe, Trauung, Beerdigung zu feiern, Einkehr mit Gebet und Gesang, Dank und Fürbitte zu halten, in der Stille Gottes Stimme zu hören und aus all dem Kraft zu tanken für den weiteren, beschwerlichen Weg.


Zur Geschichte über die Entstehung der beiden evangelischen Kirchen in Pfalzdorf gehört die Tatsache, dass die Pfälzer beim preußischen König Friedrich II die Erlaubnis zum Sammeln einer Kollekte für den Bau der Kirche einholen mussten. Allerdings gab es in der Siedlergruppe zwei evangelische Glaubensströmungen: reformierte Christen - die größere Gruppe - und lutherische Christen. Uneinigkeit führte dann zum Bau zweier Kirchengebäude und somit zu dem für die Kirchengemeinde einmaligen Ensemble an der Kirchstraße in Pfalzdorf.


Die reformierte Westkirche basiert auf Bauplänen der Moyländer Schlosskirche. In ihrer ursprünglichen Gestalt war sie beispielhaft für reformatorische Kirchen: äußerste Schlichtheit in Form und Kirchenraumgestaltung. Nach reformatorischem Verständnis und in Abgrenzung zur Auffassung der katholischen Kirche gab es im Kirchenraum einen Abendmahlstisch, auf dem kein Kreuz und keine Kerzen standen; nur die Bibel lag bereit. An der Stirnseite befand sich die erhöhte Kanzel mit ihrem Schalldeckel, von wo aus das Wort Gottes verkündigt wurde, der wichtigste Teil in einem evangelischen Gottesdienst.

Die Westkirche überstand kritische Zeiten und wurde von der Kirchengemeinde immer in Stand gehalten (zuletzt gab es u.a. Sanierungsarbeiten am Glockenturm und am Kirchendach), wobei die Erneuerung der Innenraumgestaltung nach den Vorstellungen in den 1960er Jahren weniger geglückt erscheint und bei manchem Gemeindemitglied Befremden auslöste. Auch diese Umgestaltung gehört zur Geschichte der Westkirche.


Trotzdem: Westkirche und Ostkirche müssen mit ihrem ortsbildprägenden Erscheinungsbild als Ensemble und geschichtliche Zeugen für ganz Pfalzdorf auf die Zukunft hin erhalten bleiben.


Dass das möglich ist, haben wir vom Förderverein für die Erhaltung der Evangelischen Ostkirche in Pfalzdorf e.V. in den vergangenen 10 Jahren gezeigt. Gemäß des in der Satzung formulierten Vereinsziels haben wir die Evangelische Kirchengemeinde Pfalzdorf in finanzieller und ehrenamtlicher Weise bei der Sanierung der Ostkirche tatkräftig unterstützt. Die finanziellen Mittel erwirtschafteten wir mit Hilfe unserer Mitglieder, vieler Spenderinnen und Spender, durch Veranstaltungen vielfältiger Art (Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Führungen, „Lange Nacht der Kirchen“, Bereitstellung der Kirche für persönliche Gottesdienste zu Taufen, Hochzeiten , Beerdigungen). Durch diese erweiterte Kirchennutzung erlebte die Kirchengemeinde Pfalzdorf eine neue Lebendigkeit mit ihrer Ostkirche.


Aufbauend auf diesen Erfahrungen stellt der Förderverein sich der neuen Aufgabe, auch die Westkirche für die Nachkommenden zu erhalten.



Unser Konzept sieht folgende Punkte vor:

1.Bleibt die Westkirche als gewidmete Kirche erhalten, können die Glocken weiterhin zu allen Gottesdiensten läuten. Für die Kirchengemeinde entfiele die Investition für einen neuen Glockenturm nebst Glocken und Läutemaschine an der Ostkirche. Die Unterhaltung des Geläuts wäre für die Kirchengemeinde kostenneutral.

2.Die Orgel mit dem schönen Gehäuse bleibt erhalten.

3.Werden viele Gottesdienstbesucher und -besucherinnen erwartet, steht der Kirchengemeinde weiterhin der große Kirchenraum bei Gottesdiensten an Weihnachten, zur Konfirmation, bei Trauungen oder Beerdigungen zur Verfügung.

4.In Pfalzdorf steht kein größerer Saal als die Westkirche für Veranstaltungen zur Verfügung. Der große Kirchenraum eignet sich für größere musikalische Veranstaltungen (z.B. Gospel-Workshops, -konzerte) oder Theateraufführungen (z.B. Weihnachtssingspiel der Kinder, zu dem immer viele Eltern und weitere Familienangehörige kommen).

5.Veranstaltungen, wie sie der Förderverein bisher in der Ostkirche durchgeführt hat, finden weiter statt.

6.Konzerte in Kooperation mit der KulTOURbühne Goch, die für ihre Stringtime-Reihe größere Veranstaltungsorte sucht, werden geplant.

7.Die Innensanierung der Westkirche wird mit einzuwerbenden Fördermitteln und eigenen Geldmitteln angestrebt.

8.Mit einer geschickten Außenbeleuchtung am Abend oder einer Atmosphäre schaffenden Innenbeleuchtung bei Veranstaltungen wollen wir das besondere Erscheinungsbild der Westkirche als achteckigem Kirchenhallenbau unterstreichen.



Unser Kaufpreis-Angebot für den Erwerb der Westkirche 

Der Förderverein für die Erhaltung der Evangelischen Ostkirche in Pfalzdorf e.V. tritt mit seinem Konzept nicht in Konkurrenz zu finanzkräftigen Investoren. Vielmehr ist ein hoher ideeller Aspekt Ansporn für sein Handeln und Engagement. Der Förderverein sieht seine Verpflichtung und seinen Auftrag darin, jedem Gemeindemitglied Stimme zu geben für den Erhalt dieses geschichtsträchtigen Gebäudes.

Um diesen Auftrag erfüllen zu können, bietet er vorbehaltlich der Zustimmung der Mitgliederversammlung einen symbolischen Euro als Kaufpreis an und sieht seine Aufgabe als künftiger Eigentümer darin, das historische Gebäude als gewidmete Kirche für die Gemeindemitglieder auf Zeit zu verwalten.

Denn die Westkirche ist seit 243 Jahren Eigentum der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf und gehört somit heute noch jedem einzelnen Gemeindemitglied.

Erinnern möchten wir in diesem Zusammenhang an widerrufene frühere Entscheidungen durch damalige Presbyterien der Kirchengemeinde. So befürwortete man 1953, die Ostkirche – die in Zukunft Gemeindehauptkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf sein soll – abzureißen. 2006 und auch 2016 lag der Fokus auf dem Verkauf dieses Kirchengebäudes.



Fazit

Kirchen haben für viele Menschen, selbst für Kirchendistanzierte oder Konfessionslose, eine besondere Symbolkraft und Wertevermittlung. Beim Betreten eines Kirchengebäudes geht eine Veränderung in einem vor, das Besondere des Raumes, seine Aura wirkt auf die Seele.

So reicht es uns nicht, dass nur das äußere Erscheinungsbild der Westkirche erhalten bleibt. Im Gegenteil: Wir wollen die Westkirche für alle Gemeindemitglieder, für die Ortsgemeinde und die Stadt Goch, für den Kirchenkreis Kleve und für alle interessierten Menschen als frei zugängliche Kirche bewahren und offenhalten.



Denn:

„Eine abgerissene, verkaufte oder missverständlich genutzte Kirche ist ein für allemal verloren; eine für Zeiten still gewordene Kirche ist ein Angeld auf eine Zukunft, die wir … selbst nicht sehen und übersehen.“ (Altbischof Dr. Wolfgang Huber)





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